8. März - Internationaler Frauentag

8. März - Internationaler Frauentag

Der 8. März ist ein allgemeiner “Frauenfeiertag”. Das war aber nicht immer so. In seinen Anfängen vor beinahe 100 Jahren traten Frauen für mehr Rechte und die Gleichstellung mit Männern ein. Eine Erinnerung.

Die Tradition des internationalen Frauentags geht auf den Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert entstand die Arbeiterklasse. Frauen, die dieser Klasse angehörten, wurden zweifach ausgebeutet: als Frauen an sich und dann noch als Arbeiterinnen in den Fabriken unter menschenunwürdigen Bedingungen.

So begannen sie sich zu organisieren und für bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne, etc. zu kämpfen. Ein nationaler Frauenkampftag wurde das erste Mal im Jahr 1909 in den USA durchgeführt. Dort wurde vor allem das Frauenwahlrecht propagiert.

Ein Jahr später wurde am 27. August in Kopenhagen auf der 2. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz die jährliche Durchführung eines internationalen Frauentags festgelegt. Dieser erste internationale Frauentag fand am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn, der Schweiz und den USA statt. Millionen von Frauen beteiligten sich daran. Auch in den folgenden Jahren war der Tag ein Erfolg, wobei er kein fixes Datum hatte und immer im März oder April stattfand.

Erst 1921 wurde der 8. März festgelegt. Zentrale Forderungen dieser Zeit waren das Wahl- und Stimmrecht für Frauen, der Achtstundentag, ausreichender Mutter- und Kindschutz, Arbeitsschutzgesetze und die Festlegung von Mindestlöhnen.

In der Zwischenkriegszeit änderten sich die Forderungen teilweise. Es ging vor allem um die Legalisierung von Schwangerschaftsabbruch sowie den Mutter- und Schwangerschaftsschutz. Während der Naziherrschaft wurde der internationale Frauentag verboten und durch den Muttertag ersetzt. Das wirkte sich auch in anderen Ländern negativ aus, etwa in der Schweiz. Der Frauenkampf für mehr Rechte büßte während des zweiten Weltkriegs viel an Schwung ein. In den darauffolgenden Jahrzehnten spielte er nur mehr eine sehr untergeordnete Rolle.

In den siebziger wurde der Tag mit dem Entstehen einer neuen  Frauenbewegung zu einem Tag der Frauensolidarität. In den 80ern wurde er vereinzelt wieder als internationaler Kampftag begriffen, wie es auch vor dem 2. Weltkrieg mit den ArbeiterInnenkämpfen war.

Die Tendenz ging aber immer mehr in Richtung Aufweichung und Verwässerung der ursprünglichen Ziele, nämlich den Kampf gegen Ausbeutung. Heute ist der 8. März als “Frauenfeiertag” in vielen Ländern nicht einmal mehr ein schwacher Abglanz seiner Ursprünge. Und das, obwohl noch immer Millionen von Frauen auf allen Kontinenten ausgebeutet werden.

Dennoch gibt es Organisationen und auch private Initiativen, die versuchen, die Lage von Frauen zu verbessern. Bei Ecco Verde führen wir viele Produkte von Firmen, die lokale Fraueninitiativen unterstützen und so einen Beitrag zur Lebensgrundlage und Emanzipation von Frauen auf der ganzen Welt leisten.