Produktkennzeichnung Teil 2 - über die INCI-Angaben

Nachdem wir uns letzte Woche schon die Haltbarkeitsangaben von Kosmetikprodukten näher angeschaut haben, geht es diese Woche um die INCI-Angaben.

„INCI-Angaben? Noch nie gehört.“ Das werden sich jetzt viele denken. Gesehen hast du diese Angaben aber schon sehr oft.

Die englische Abkürzung INCI steht für die Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe. Das ist einfach eine international gültige Richtlinie für die Angabe der Inhaltsstoffe von Kosmetika, Reinigungsmitteln, wie z. B. Seifen, etc. Zu finden sind diese Angaben auf allen Kosmetikprodukten und zwar entweder auf dem Behälter, der Verpackung oder dem Beipackzettel. (Manchmal auch auf allen dreien.)

Allergiker aufgepasst

Die INCI-Angaben sind vor allem für Menschen, die auf einzelne Stoffe allergisch reagieren, wichtig. Dadurch haben diese nämlich die Möglichkeit, Produkte auf etwaige, für sie gefährliche Inhaltsstoffe, zu prüfen. Bei pflanzlichen Inhaltsstoffen wird dafür übrigens standardmäßig der lateinische Name der Pflanze verwendet. Manchmal gibt es deswegen eine separate Liste mit den deutschen Bezeichnungen dieser Pflanzen.

Vorschriften

Folgende Richtlinien sind international vorgeschrieben:

Die Inhaltsstoffe müssen nach ihrem Anteil am Gesamtgewicht in abnehmender Reihenfolge aufgelistet werden. Als erstes steht also immer die Substanz, die den größten Anteil im Produkt ausmacht.

Stoffe, die weniger als ein Prozent des Gewichts ausmachen, müssen nicht angeführt werden.

Die verwendeten Farbstoffe werden immer am Ende aufgelistet. Eine festgelegte Reihenfolge gibt es für Farbstoffe nicht.

Duftstoffe werden nicht einzeln angeführt. Das hat den Grund, dass ein Duftstoff oft aus bis zu 100 Einzeldüften besteht. Stehen diese jedoch im Verdacht, Allergien auszulösen, müssen sie extra angeführt werden. Darunter fallen derzeit 26 Duftstoffe.

Information der KonsumentInnen

Weil keine genauen Prozentangaben gemacht werden, dient die INCI-Liste in erster Linie als Information. Außerdem kann man dadurch abschätzen, in welcher Konzentration einzelne Inhaltsstoffe enthalten sind. Als Faustregel kann man sich merken: Je weniger Stoffe in einem Produkt enthalten sind, desto geringer ist das Risiko, dass man auf einen davon mit einer Unverträglichkeit reagiert.

Drei Stoffklassen

Für Kosmetikprodukte gibt es drei Klassen, in die die einzelnen Inhaltsstoffe eingeteilt werden können: Basis-, Wirk- und Hilfsstoffe.

Basisstoffe kommen ganz natürlich in der Haut vor. Die Haut benötigt sie, um richtig zu funktionieren und ihre Schutzfunktion zu erfüllen. Die wichtigste Komponente der Basisstoffe sind Fette und Öle.

Wirkstoffe sind jene, die neben den pflegenden Basisstoffen zusätzlich Wirkungen entfalten. Dazu gehören z. B. alle Vitamine, Enzyme und Säuren.

Hilfsstoffe verleihen einem Kosmetikprodukt zusätzliche Eigenschaften, etwa einen angenehmen Geruch. Das sind Aromastoffe, Duftstoffe, Emulgatoren, Konservierungsmittel, etc. Die einzelnen Hilfsstoffe kommen zwar meistens nur in geringer Konzentration in Produkten vor, dafür jedoch in sehr großer Anzahl. Oft übertreffen sie in ihrer Anzahl die Basis- und Wirkstoffe zusammen.

Hinweis: Die INCI-Angaben sind kein Qualitätssiegel, weil die Angaben nicht immer eindeutig sind (z.B. bei den Duftstoffen).